Wir schreiben das Jahr 1987. Viele Große
in der DDR sind genervt vom kleinen Angebot an unpassenden Größen und den
Problemen in der Versorgung mit Dingen des täglichen Lebens in Übergrößen und
Überlängen. Das musste sich ändern und so entstand die Idee eines Klubs für
große Leute.
In Warschau und Prag hatten sich bereits
große Menschen in Klubs zusammengefunden. Durch Kontakte und Freundschaften war
schnell die Idee geboren, das machen wir auch. Im Frühjahr 1987 war es soweit, einige
Große kamen zusammen und beschlossen die Gründung des „Klub der Großen“. Mit
Hilfe des Kulturbundes der DDR als zwingend notwendiger staatlicher Träger (angemerkt:
ohne einen staatlichen/gesellschaftlichen Träger war die Idee einer
Klubgründung nicht umsetzbar) haben 25 Große den KdG gegründet.
Recht schnell wurden Kontakte zum
Handel, zu Handwerkern sowie zu verschiedenen staatlichen Stellen aufgebaut.
Wir stellten uns vor in Funk und Fernsehen sowie in der Presse.
Mit der Wende 1989 entspannte sich
endlich auch die Beschaffungssituation für uns Große. Die Probleme der
Versorgung mit Bekleidung, Schuhen, Möbeln und Betten usw. waren auf einmal
lösbar geworden. Aber gleichzeitig änderte sich auch die bisherige Grundlage
und das Verständnis zum KdG. Immer stärker trat die Geselligkeit in den
Bezirksgruppen des KdG in den Vordergrund. Und durch die gewonnene
Reisefreiheit konnte auch die Völkerverständigung ganz neu erlebt werden. Es
entstanden Freundschaften nach ganz Europa und sogar bis in die USA.
Die Kontakte und Verbindungen zum KLM
wurden verstärkt, ausgebaut und mit viel Leben gefüllt. Es gab nun zwei Klubs
für die Großen und Langen in Deutschland. Schnell hat man sich auch im
organisatorischen Bereich zusammengefunden, ohne dabei die Eigenständigkeit aus
den Augen zu verlieren.
Mit großer Resonanz hat der KdG nunmehr drei
Europatreffen veranstaltet (Dresden 1997, Rostock 2010, Leipzig 2014) und
gezeigt, dass auch im kleinen KdG Großes mit internationaler Wirkung entstehen
kann. Zu einer schönen Tradition haben sich die Silvestertreffen entwickelt.
30 Jahre gibt es den Klub der Großen
inzwischen. Das wurde natürlich angemessen mit unseren Freunden im KLM im
Frühjahr 2017 in Halle an der Saale gefeiert. Dabei konnte in vielen
Gesprächskreisen über Erlebtes, Erreichtes und auch die Ausrichtungen für die
Zukunft diskutiert, „gestritten“, philosophiert und auch einfach geklönt
werden.
Wir sind mittlerweile in Zahlen klein,
in Ideen und Planungen aber fein – und unverändert die Großen!
Die Zeichen der Zeit sind erkannt,
Internet und soziale Medien werden genutzt und sollten noch stärker im Sinne
unserer großen Sache belebt werden.
Stagnierende bzw. zurückgehende
Mitgliederzahlen stellen ein deutliches Problem dar. Neue Mitglieder können
nicht im gleichen Umfang gewonnen werden. Und die eigenen Kinder teilen nur
ansatzweise die Ideen des Klubs.
Eines ist aber sicher: der Klub lebt. Und
so unterstützen wir die Initiativen in den Bezirken sowie überregional in
unseren beiden deutschen Klubs. Erfahrungen aus jahrzehntelanger Klubarbeit helfen
uns, in schwieriger gewordenen Zeiten unsere Ideen und Ziele immer wieder zu
beleben und anzupassen. Der Trend in der Mitgliederentwicklung lässt uns alle
aufhorchen, denn nicht nur im KdG beobachten wir eine abschwächende Bindung.
Der
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